Sie möchten ein perfektes Übersetzungsdisaster, das schlimmer nicht geht – und die mangelhafteste Maschinenübersetzung noch in den Schatten stellt? Sie möchten, dass Ihre Kunden scharenweise davonlaufen – oder sich vor Lachen biegen statt ein Angebot anzufordern? Dann missachten Sie sämtliche der folgenden Tipps. Für alle anderen gilt: Mit folgendem Fahrplan machen Sie mit Ihrer fremdsprachlichen Kommunikation überall erfolgreich Station.
Schon bevor Sie sich nach Ihrem Dienstleister umsehen, können Sie die folgenden Punkte beherzigen, wenn es um die Vorarbeiten geht:
- genügend Zeit: Zeitdruck ist wie bei so vielen Projekten der Faktor, warum die Qualität nicht stimmt – und einiges sich eben so anfühlt oder liest, als sei es mit der heißen Nadel gestrickt. Planen Sie also genügend Zeit ein. Rückfragen sollte es nämlich immer geben – und die wollen geklärt sein.
- gute Ausgangstexte: Sie können auf den zu erfassenden Text Einfluss nehmen oder verfassen Texte vielleicht sogar selbst? Achten Sie darauf, sich so klar und präzise wie möglich auszudrücken. Nichts definiert den Weg, auf dem Ihre Übersetzung erfolgreich sein will von vorneherin so stark wie die Qualität des Ausgangstextes.
- Zielsprache definieren: Ihr deutschsprachiger Text soll ins Englische übertragen werden? Definieren Sie klar, ob Sie ins British English oder ins American English übersetzen lassen – und damit für eine ganz andere Zielgruppe und Leserschaft. Was fürs Englische gilt, gilt auch für andere Länder wie China etc.
- Zweck und Zielgruppe definieren: Wer soll mit Ihrem übersetzten Text „klarkommen“? Ist Ihr Text zur Publikation auf einer Website gedacht – oder steht er nur im Intranet als interne Mitteilung. Ihr Übersetzer kann den Ton entsprechend in die richtigen Bahnen lenken.
- Formate: Legen Sie fest, welches Textformat Ihr Übersetzer bekommt – und welches Format Sie zurückerhalten möchten. Eventuell hängt von dem Bearbeitungsformat der Preis Ihres Übersetzers ab, und Sie entdecken Einsparpotenziale.
So finden Sie den richtigen Übersetzer
Es gilt: Der teuerste Dienstleister ist nicht automatisch der beste, aber unter einem gewissen Preis dürfen Sie auch keine gute Leistung mehr erwarten. Achten Sie bei der Wahl Ihres Übersetzers auf folgende Punkte:
- Test-Übersetzungen: Wenn Sie ein größeres Textvolumen haben, lassen Sie die von Ihnen bevorzugten Übersetzer aus Ihrer Vorauswahl doch einfach ein kurzes Stück des Textes übersetzen – und schauen Sie, wie sich die Zusammenarbeit gestaltet. Wählen Sie anschließend den für Sie passendsten Profi aus. Denken Sie aber daran, dass auch diese „Proben aufs Exempel“ manchmal bezahlt werden wollen.
- Fachübersetzer bevorzugen: Nicht jeder, der zwei Sprachen beherrscht, kann gute Übersetzungsarbeit machen. Je wichtiger Ihre Übersetzung für Sie ist – zum Beispiel, wenn Ihre Produkt-Bedienungsanleitung vor Haftungsforderungen schützen soll oder Ihre Webtexte fremdsprachliche Kunden nicht gleich auf Nimmerwiedersehen vergraulen sollen –, desto mehr sollten Sie darauf achten, dass Ihr Übersetzer nicht nur im Übersetzen ausgebildet ist, sondern sich nachweislich auch auf Ihrem speziellen Fachgebiet auskennt.
- Preisfrage: Auch hier gilt, es gibt immer jemanden, der es billiger macht. Ebenso gilt: Man bekommt, was man bezahlt. Professionelle Übersetzer nehmen sich selbstverständlich die Zeit nachzurecherchieren, Fragen zu stellen oder Qualitätssicherungs-Maßnahmen vorzunehmen. Das spiegelt sich natürlich in ihren Honoraren wider. Entsprechend gut sitzt die Übersetzung – und überzeugt auch Ihre Leser. Das Geld ist also mit Sinn investiert. Das gilt natürlich erst recht, wenn es auf Übersetzungen aus Wirtschaft, Recht oder Finanzen geht, wo Fehler gleich Kosten verursachen oder Kundenkommunikation so stören, dass Kunden abspringen oder gar nicht erst anbeißen.
- Referenzen: Empfehlungen, Berufserfahrung, Mitgliedschaften in Berufsverbänden oder die Kundenstimmen auf der Website – ein erfahrener Übersetzer, der für Sie als externer Dienstleister gute Übersetzungsarbeit leistet, macht das nicht zum ersten Mal. Entsprechend sollten Sie sich von seinen bisherigen erfolgreichen Projekten ein Bild machen.
Weitere Tipps: Qualitätssicherung und Honorare
- Übersetzungen nach dem 4-Augen-Prinzip: Bei Verträgen oder Publikationen sollte eine zweite Person unabhängig von der ersten über Ihre Übersetzung schauen. Der kritische zweite Blick findet Fehler und Ungereimtheiten mit zunehmender Sicherheit.
- Abrechnungsmodus: Es gibt verschiedene Modelle, wie Ihr Fachübersetzer sein Honorar kalkuliert – nach Zeile, nach Wörtern oder pauschal. Rechnen Sie für einfache Übersetzungen mit einem Zeilenpreis zwischen 1,20 und 1,50 Euro. Bei gerechneten 55 Anschlägen je Zeile liegen Sie bei einem Seitenpreis von ca. 50 Euro.
Was Ihr Übersetzer von Ihnen braucht…
- Ihre Endfassung: Nach Möglichkeit liefern Sie bitte einen fertigen Text. Spätere Umarbeitungen, Ergänzungen oder die Nachlieferung von ergänzenden Textteilen verursachen weitere Kosten.
- Zusatzinformationen: Glossare, Hilfetexte, vorhandene Übersetzungen – alles, was nützlich ist, hilft Ihrem Übersetzer.
- Ihre Terminvorstellungen: Setzen Sie Termine nicht zu eng – Ihre Übersetzung kann darunter leiden.
- Feedback: Sie waren zufrieden? Teilen Sie es Ihrem Übersetzer mit. Und auch, wenn es Probleme gab. Bei Folgeaufträgen kann sich Ihr Übersetzer so individuell auf Sie einstellen.
Kommentare
Danke für den tollen Beitrag über das Übersetzen!Es ist wichtig sich mit seinem eigene Text in Vorhinein Auseinander zu setzen um die beste Qualität vom Dienstleister zu erhalten.Es ist gut im Vorhinein mit dem Dienstleister zu kommunizieren um Zweck,Zielgruppe und Sprache bzw. Dialekt zu ermitteln.Dies ist ein sehr informativer Beitrag
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